Kann man einen ganzen Roman über das Scheitern einer Ehe schreiben, ohne dass er langweilig wird? Kann man, wenn man Anne Freytag ist!

Helene hat schon öfter mit dem Gedanken gespielt, Georg zu verlassen. Und ist dann sehr überrascht, als Georg sie verlässt, weil "es einfach so passiert ist", dass er sich in eine andere Frau verliebt hat.

Die beiden haben sich eine schöne Existenz aufgebaut: Georg ist Anwalt, Helene Lektorin und Autorin, aber wie so oft hat die Routine des Alltags die Ehe aufgefressen. Trotz der zwei Kinder geht Helene arbeiten und kommt mit der Doppelbelastung, die sie größtenteils alleine trägt, nicht gut zurecht. Georg versucht zu helfen, so gut es geht, nimmt sich aber letztendlich doch seine Freiheiten.

Und dann ist da noch Alex, Helenes Mitbewohner in ihrer WG in Paris, den sie nie so ganz vergessen hat und den sie nach Jahren auf seiner Lesereise wiedertrifft. Hat ihre Liebe eine Chance?

► Anne Freytag beschreibt die Situation von Georg und Helene in einer wunderbaren Sprache, wechselt die Perspektiven und Zeitebenen und am Ende können sich die Leser:innen ihr  ganz eigenes Bild machen. Man fiebert mit, für welchen Mann sich Helene wohl entscheidet und hasst ihre Mutter, die sie in ihrer Kindheit in die Abstellkammer gesperrt hat, einfach, weil sie ein Mädchen ist. Ein Roman, in dem scheinbar nichts und doch so viel passiert.