Messerscharf auf den Punkt schreibt Reza über die drei Geschwister Popper: Serge, verkrachtes Genie und homme à femmes, Jean, der Vermittler und Ich-Erzähler der Geschichte, und Nana, die verwöhnte Jüngste mit dem unpassenden spanischen Mann - eine jüdische Familie.

Nach dem Tod der Mutter entfremden sich die drei Geschwister immer mehr. Zu ihren Lebzeiten hat keiner die alte Frau nach der Shoah und ihren ungarischen Vorfahren gefragt. Doch als Serges Tochter Joséphine einen Besuch in Auschwitz vorschlägt, machen sich die erwachsenen Kinder auf den Weg, um dort dem Schicksal ihrer jüdischen Vorfahren nachzuspüren.

Der Ausflug wird komisch und tragisch zugleich geschildert. Die sehr unterschiedlichen Charaktere der drei prallen aufeinander und die Autorin kann das wunderbar in knappen Dialogen darstellen. Dabei geht es um Beziehungen von Geschwistern, das Älterwerden und selbstbestimmtes Sterben.

► Ein einprägsames Buch! Bissig, ironisch, aber auch tragisch und packend!